„Eine niedrige Datenqualität wirkt sich nicht nur negativ auf Analyseergebnisse aus, die unter Umständen das Management zu falschen Schlüssen verleiten und zu strategischen Fehlentscheidungen führen können, eine niedrige Datenqualität verhindert bzw. erschwert maßgeblich die umfassende Nutzung der Daten im Marketing. Im Schnitt sind heute bis zu 80 Prozent der gesammelten Daten in den verschiedenen Systemen eines Unternehmens fehlerhaft. Dies kann eine falsche Anrede oder ein Sprachcode sein, eine veraltete oder fehlerhafte Adresse oder das Vorhandensein von mehreren Profilen für ein und dieselbe Person. So legen heute zum Beispiel immer noch viele Reservierungssysteme für jede Reservierung ein neues Gastprofil im Property Management System (PMS) eines Hotels an. Dieser Punkt ist zwar in der Reservierungsabteilung in aller Regel bekannt, das Management weiß von diesem Umstand aber allzu häufig nichts. All dies erklärt, warum umfassende Datenbereinigungsprozesse und Eingabestandards Pflichtbestandteile einer nachhaltigen Big-Data-Strategie sein müssen.
Schon im Jahr 2005 machten Experten die Aussage, dass der nachhaltige Erfolg touristischer Unternehmen eng mit deren Fähigkeit verbunden ist, Daten zu sammeln, zu verarbeiten und intelligent zu nutzen. Um nicht mehr, aber auch nicht weniger geht es beim Thema Big Data. Die vorhandenen Daten müssen zum Wohl der Unternehmung eingesetzt werden. Unsere Umwelt verändert sich laufend, die Menge an Daten, die zur Verfügung stehen, das Internet der Dinge, die Vernetzung von allem und jedem lässt niemanden mehr unberührt. Der digitale Fußabdruck begleitet jeden, jederzeit und überall.
Spätestens seit das Harvard Business Review im Herbst 2014 ein Sonderheft dem Thema Big Data gewidmet hat und auch die Cebit 2015 unter dem Motto Big Data stand, kann sich kein Manager mehr
diesem Thema verschließen. Das Managen von Daten wird zu einem selbstverständlichen Teil des Arbeitsalltags werden, wenn dies nicht schon geschehen ist. Manager sind deshalb gut beraten, nicht länger zu warten, sondern die notwendigen Kompetenzen aufzubauen und die eigenen Strategien anzupassen. Ob Daten als »Game-Changer«oder als »das neue Öl« 183 bezeichnet werden sollten, sei dahingestellt. Fakt ist: Immer mehr Unternehmer begreifen, welches Potential in den Daten steckt, und viele Erfolgsgeschichten der letzten Jahre, von Amazon über UBER bis hin zu airbnb, wären ohne sie überhaupt nicht denkbar. Dieses Buch soll helfen, den Weg durch das Big Data Labyrinth zu finden.
Big Data ist kein Trend, es verändert die Art und Weise, wie unsere Welt funktioniert. Wichtig in diesem Zusammenhang und letztlich auch beruhigend ist, dass nicht die Technik am Ende entscheidend ist,
sondern der Mensch. Das Management hat es in der Hand, dem eigenen Unternehmen und letztlich auch sich selbst eine Zukunft zu geben.
Wie schrieb schon Goethe in seinem Werk Wilhelm Meisters Wanderjahre:
»Es ist nicht genug, zu wissen,
man muss auch anwenden;
es ist nicht genug, zu wollen,
man muss auch tun.« “